1. Tag Bayonne > Saint Jean Pied de Port > Orisson (ca. 8 Kilometer)
Hier eine Karte zum Weg Der Erste Zug von Bayonne fährt um 07:45h das bedeutet rechtzeitig aufstehen und frühstücken.
Bei Catharina ist alles BIO .... Bio-Marmelade, Bio-Milch etc.
Frisch gestärkt gehen Konrad und ich zum Bahnhof, der nur wenige Minuten zu Fuß entfernt ist. Allerdings erfahren wir am Bahnhof, dass zur Zeit Streik ist und keine Bahn fährt. Man könne aber den Bus nehmen. Vor dem Bahnhof steht auch ein Bus mit dem Ziel Saint Jean Pied de Port .... aber es ist ein Schulbus.
Der Fahrer meint wir können mitfahren - kosten würde es nichts - auch gut. Wir kommen dann gegen 10:00h am Ziel an.
Wir finden auch schnell das Pilgerbüro.
Im Pilgerbüro sagt man mir doch frech dass ich nicht Santiago erreiche. Und warum?? Der Mann deutet nur auf meinen Ruckssack. "Das ist zuviel was Du da schleppst" - meint er. Hinter mir sei eine Waage, da soll ich mal den Rucksack dranhängen. OK - 10% des Körpergewichtes soll er maximal wiegen. Ich habe etwas unter 100 Kg und der Rucksack wiegt tatsächlich 17,5 Kg. Er will mir helfen unnötiges auszusortieren und zurück zu schicken, aber ich habe doch den Rucksack mehrfach gepackt und verändert und bin mir sicher - ich brauche das alles. Er meint nur OK, Du wirst noch an mich denken und bald einsehen dass Du etwas zurückschicken musst.
Und ausserdem.... wer nach Orisson möchte.... das ist total ausgebucht und ohne Reservierung hätte man keine keine Chance dort unterzukommen. Und selbst mit Reservierung müsste man bis spätestens 14:00h dort sein, da sonst die Buchung verfällt.
Ich habe eine Reservierung aber Konrad nicht - er wollte aber eh bis nach Roncesvalles durchlaufen. Zusammen mit Konrad besichtige ich zumindest die Zitadelle. Ich kaufe noch eine Flasche Wasser im Supermarkt und gegen 11:00h geht es dann los.
Da ich am Berg langsam machen muss und Konrad einen weiteren Weg vor sich hat, muss er Tempo machen. Deswegen verabschieden wir uns im Ort.
Es geht stetig bergauf und einige Pilger überholen mich. Lediglich an Marlies mit ihrem kleinen Hund Anton ziehe ich vorbei.
An der Herberge Hunto mache ich eine kleine Verschnaufpause. Dort ist alles geschlossen aber es steht ein Getränkeautomat offen wo man sich kühle Getränke nehmen kann. Marlies kommt auch dorthin um eine Pause einzulegen. Für die Getränke legen wir etwas Geld in eine Schale.
Danach kommt nochmal ein recht steiler Abschnitt in Serpentinen bis man oben auf die Strasse stösst. Hier ist auch die vorgelagerte Unterkunft Kayola und ein Kilometer weiter erreiche ich Orisson um 13:50h.
Die Herberge Orisson hatte ich schon Wochen vorher gebucht, denn viele gaben mir den Tip nicht die komplette Strecke bis Roncesvalles am ersten Tag zu gehen, denn das sind etwas 27 Kilometer und 1200 Höhenmeter.
Hier ist die Internetseite von Orisson
... es war eine sehr gute Entscheidung diesen Weg zu teilen. Orisson ist die letzte Möglichkeit einer Übernachtung bevor man nach Roncesvalles kommt. Ich traf dort gleich die ersten Freunde für den Weg
Essen und Unterkunft waren toll. Man bekommt auch ein Einwegbettbezug was sehr Hygienisch ist - ich warf ihn nicht weg und nutze ihn noch viele Tage in anderen Herbergen.
Nach dem Abendessen kam eine Frau an den Tisch und ließ mich eine Karte ziehen..... es sei meine Karte für meinen Weg - ich solle sie behalten.
.... im Nachhinein.... die Karte traf den Nagel auf den Kopf...
In der Herberge traf ich auch Marlies mit ihrem kleinen Hund Anton wieder. Sie hatte ein ganz großes Problem.
Nach dem anstrengenden Marsch bis zur Herberge war sie froh dort in dem etwas unterhalb gelegenen Haus "Kayola" noch eine Unterkunft bekommen zu haben. Allerdings bemerkte der Wirt erst später dass Sie einen Hund dabei hat. Mit Hund - keine Unterkunft. Er bot ihr sogar an sie nach Saint Jean Pied de Port zu fahren, damit sie dort übernachten kann und sie am Morgen wieder abzuholen. Nur auch dort hätte der Hund im Hof bleiben müssen. Das war keine Alternative für Marlies. Ich rief mehrfach im Ort an und versuchte für sie eine Unterkunftzu finden wo ihr Anton mit aufs Zimmer durfte. Das erwies sich sehr schwierig aber es klappte und auch den inzwischen etwas verärgerten Wirt (er hatte das von ihm reservierte Zimmer ja wieder storniert) konnte ich überzeugen sie nun doch ins Ort zu fahren - halt zu einer anderen Unterkunft und sie morgens zum Frühstück wieder zu holen. Ich freute mich sehr dass ich Marlies in der Angelegenheit helfen konnte.
In der Herberge ist auch eine große Pilgergruppe aus Irland. Geleitet von Brian (http://flavourofthecamino.ie/)
Sie haben eine Gitarre dabei und es wird gemeinsam gesungen - eine phantastische Stimmung.