15. Tag Sant Joan > Burgos (20. Juni 2016) ca. 27 Kilometer

Um 06:00h geht es los, da diese Nacht nicht an Schlafen zu denken war. Es geht durch einen schönen Waldweg und dann hinunter zum nächstgelegenen Ort Ages.


Dort ist ein nettes Früchstückslokal und viele Pilger versammeln sich hier. Gut gestärkt geht es an der nahezu nicht befahrenen Straße entlang bis Atapuerca. Ein Schild weist auf eine Ausfrabungsstätte hin, denn hier wurden wohl ältesten menschlichen Funde in ganz Europa entdeck, ca. 1 Million Jahre vor unserer Zeitrechung. Aber der Pilgerstrom ziet weiter und es liegt noch ein gutes Stück Weg vor uns. Im Ort geht es nach links ab und der Weg führt stetig bergauf.

Oben auf der Hochebene Matagrande angelangt ist ein Gipfelkreuz. Jetzt sieht man schon die Häuser von Burgos im Tal. Ich vermute dass es zum Ziel noch ca. zwei Stunden sind.... ich täusche mich sehr. Es geht hinab ins Tal in Richtung Burgos, doch dann geht der Weg links weiter. Ja das Ziel rückt näher und ich erreiche so gegen 12:00h Orbaneja Riopico.

Im kleinen Ort Cardeñuela Riopico ist die Bar San Miguel, die sehr einladend ist. Erdbeersmoothie - hmm ist das lecker und da es ja nicht mehr weit bis Burgos sein kann trinke ich gemütlich den zweiten. Aber ich muss erfahren... bis zum Ziel sollen es noch ca. 4 Stunden sein. Und am Flugfeld solle ich links vorbei! Ansonsten wäre der Weg nur durch Industriegebiet. und ich solle unbedingt einen Kalimuxxta (phon. Kalimucho) trinken - bei und nennt man das Cola/Rotwein. Also weiter durch die Mittagshitze. Kurz nachdem ich über die Autobahnbrücke bin sehe ich das Flugfeld. Durch mein Navi im Handy gehe ich auch mtig dann links am Zaun entlang. Aber nach ein paar Metern ist klar - hier ist seit langem keiner gelaufen - lediglich jemand mit Traktor. Was soll es - ich gehe weiter und weiter - und irgendwann endet der Zaun und der Weg geht nach rechts - und es ist eine Jakobsmuschel mit Pfeil - ich bin doch richtig. Dann komme ich zu einer Hauptstraße.... erstmal in einer Bar eine kalte Cola bevor es weitergeht. Ich folge den Zeichen, aber auf der langen Hauptstrasse wäre ich besser irgendwann vor dem Autobahnkreuz nach links abgebogen. Dieser versteckte Weg, den ich nicht fand, soll an einem Bach sehr schön bis zum Zentrum führen. Es ist sicher 33°C und kein Schatten. So laufe ich dann doch durch ein großes Industriegebiet und als endlich die Stadt beginnt suche ich einen Supermarkt auf. 1,5 Liter Zitronenlimonade kaufe ich mir und trinke und trinke..... Von der Altstadt nichts zu sehen.... irgendwann treffe ich einen Deutschen, der mir weiterhelfen will eine gute Unterkunft zu finden... er sei schon drei Tage hier. Mein Rucksack wird immer schwerer und er läuft und läuft - bis er irgendwann meint: jetzt weiss ich nicht mehr genau wo ich bin. Na toll. Vor zurück und links - auf einmal meint er hier ist es. Das ist super - bis auf die Tatsache, dass die Herberge leider voll besetzt ist.
Er geht zurück - und ich beginne nun erneut eine Unterkunft zu finden. Hinter der Kathedrale ist die Albergue Municipal de Burgos, die ich um 17:00h endlich erreiche. Von aussen recht unscheinbar.... innen recht modern (5,- €). Erstmal Schuhe aus und mit dem Aufzug hoch in den 5. Stock. Der Schlafraum richtig sauber und alles ganz neu - auch die Duschen und Toiletten. Gerdae geduchst bekomme ich eine SMS.... Sheila und Lotta sind auch in Burgos und wollen sich mit mir treffen.

Am vereinbarten Treffpunkt treffe ich sie aber nicht, deshalb gehe ich weiter durch die Altstadt. Da treffe ich sie dann doch und wir beschließen in eine Tapasbar zu gehen. Aber zuvor besuchen wir noch die Messe in der Kathedrale und trinken noch etwas auf dem großen Platz vor der Kathedrale. Lotta muss sich heute von uns verabschieden - für sie endet erstmal der Camino hier und sie will im Spätjahr mal den Rest gehen.
In einer Tapasbar in der Altstadt gibt es leckeres Essen und dann geht es zur Herberge .... ich bin todmüde.