6. Tag Pamplona > Punte La Reina (11. Juni 2016) ca. 24 Kilometer
Punkt 06:00h dröhnt es aus den Lautsprechern....ich glaube Andrea Bocelli hat mich mit seinem Tenor aus dem Schlaf gerissen. Aufstehen - frisch machen und Frühstück.
Gemeinsam mit Kevin ziehen wir durch die Strassen von Pamplona. Heute rette ich eine junge Spanierin. Sie will gerade mit ihrem Roller losfahren hat aber noch ein Ringschloss am Hinterreifen. Hätte ich sie nicht gehindert, hätte sie jetzt bestimmt ein Paar Dellen am Roller und Abschürfungen am Körper - sie wurde wohl nicht so krass geweckt wie wir.
Mitten In Pamplona mach ich meine zweite gute Tat für den Tag. In kleinen Gruppen schlängelt sich der Pilgerstrom durch die Stadt. Es ist ja alles super ausgeschildert. Auf dem Boden bronzene Jakobsmuscheln und an den Häusern und Laternen die gelben Pfeile. Aber wer intensive Gespräche führt achtet da nicht drauf und läuft geradeaus - auch wenn es links ab geht. Ich pfeiffe laut durch die Finger und die Meute dreht sich um. Meine Handzeichen scheinen eindeutig zu sein. Sie kommen zurück und laufen keine riesigen Umwege. Tja die Letzten werden die Ersten sein.... Wir verlassen langsem die Stadt und kommen in eine Hügellandschaft. Es geht immer höher und irgendwo voraus geht es wohl nochmal richtig hinauf.
In Zariquiegui einem kleinen Ort vor unserer höchsten Erhebung ist rechts eine kleine Bar. Dort trifft man alle Pilger. Dann geht es richtig hoch auf den Alto de Perdone - Berg der Vergebung mit seinen 770 Höhenmetern.
Auf der Kuppe ist es sehr windig ..... aber ein toller Ausblick.
Die metallenen Pilgerfiguren locken zu einem Erinnerungsfoto.
Ind eine Verpflegungsbude steht natürlich auch dort oben.
Nach dem Fotoshooting geht es den steinigen weg hinab ins Tal. Karin und Petra sind vor uns.
Der Weg zieht sich und die Sonne macht es nicht einfacher. Als wir Obanos erreichen haben Kinder an der Garage ihres Hauses ein kleines Kiost aufgebaut. In der Garage sind schattige Sitzplätze und vorne bieten sie gegen eine kleine Spende selbstgemachte Limonade an. Das kühle Getränk tut gut und die Kinder freuen sich über ihre Einnahmen.
Nach Obanos kommt auch schon Punte la Reina und noch bevor der Ort richtig anfängt liegt die Herberge (und Hotel) Jakue
Dort kehren wir ein. Karin und Petra haben im Hotel bereits gebucht - wir nehmen die Herberge.
Es ist eine sehr schöne und empfehlenswerte Unterkunft. Die Schlafbereiche sind leicht abgetrennt und alles sehr sauber.
Alle guten Dinge sind drei.... meine dritte gute Tat: Eine Irin hat sich eine riesige Blase gelaufen. Für sie habe ich eine sterile Nadel und Betaisadona um die Blase (Durchmesser gut 2cm) aufzustechen und zu desinfizieren.
Nach dem Duschen geht es in den Ortskern wo wir altbekannte Pilger treffen und gemeinsam essen gehen.